BUNDESVERBANDES DER KINDERZAHNÄRZTE (BUKIZ E.V.) - Eltern

Starke Zähne - starke Kinder

Am Putzen führt kein Weg vorbei!

Gut, wenn das Zähneputzen schon frühzeitig zum täglichen Ritual geworden ist. Aber auch ältere Putzmuffel kann man noch mit ein paar motivierenden Tricks wieder zum Gerne-Putzer werden lassen.

Gut geeignet ist dafür zum Beispiel das Anfärben von Zahnbelägen, welches Putzdefizite aufzeigt. Manche Kinder beeindruckt schon dies alleine. Das Anfärben der Beläge erfolgt in der Praxis im Rahmen der Prophylaxe-Sitzung, kann aber mit geeigneten Präparaten auch zu Hause durchgeführt werden. Andere sind da schon etwas „cooler“, werden aber aufmerksam die Ohren spitzen, wenn man ihnen erklärt, WAS man denn da angefärbt hat.

Zahnbeläge bestehen nämlich nicht nur aus Essensresten, sondern auch aus Bakterien, die sich vom Zucker aus unserer Nahrung ernähren und sich auf den Zähnen rasant vermehren. Dabei produzieren diese Bakterien Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und auflösen. So kann ein „Loch“ entstehen.

Wer regelmäßig seine Zähne putzt, kann dieses verhindern. Ob Kinder dabei lieber mit einer Handzahnbürste oder elektrisch putzen ist Geschmackssache. Die Technik ist entscheidend.

Geputzt werden sollte mit der Zahnbürste, mit der das Kind am liebsten putzt. Und wenn man durch die Anschaffung einer elektrischen Zahnbürste kleine Putzmuffel wieder motivieren kann – warum nicht? Wichtig: bei Kinders bis ungefähr zum dritten Schuljahr liegt die eigentliche Putzarbeit in Elternhand. Die Feinmotorik des Kindes muss sich erst entwickeln, so dass der Belag effektiv entfernt wird.

Ab ca. dem 12. Lebensjahr, bei manchen Kindern auch schon früher, zeigen sich langsam die zweiten großen Backenzähne. Auch wenn Sie die Zähne Ihrer Kinder nicht mehr nachputzen sollen oder dürfen, empfiehlt es sich, regelmäßig „einen Blick zu riskieren“.

Blitzt eine kleine weiße Spitze hinter dem ersten großen Backenzahn aus dem Zahnfleisch hervor, ist dies mit Sicherheit der kleine Neuankömmling. Der Zahnschmelz ist bei neuen Zähnen zunächst noch nicht vollständig durchgehärtet und lässt sich aufgrund seiner Lage mit der Zahnbürste auch schwer erreichen. Um diese neuen Zähne trotzdem gut zu erreichen, sollte man auch schon die kleinste Spitze mit der Zahnbürste quer überputzen, d. h. der Griff der Zahnbürste zeigt dafür nach außen statt nach vorne.

Was auch noch wichtig ist: Die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder sog. Interdentalbürsten reinigen. Denn gerade hier setzen sich Beläge fest, die man mit der Zahnbürste nicht richtig erreicht und die die Zähne angreifen. Hier bekommen Sie in der Prophylaxesitzung bei Ihrem Kinderzahnarzt:in die für Ihr Kind passende Hilfestellung.

Gerade beim Sport ist viel Trinken wichtig. Trinken ja – aber wie und was?

Wer seine Zähne gesund erhalten möchte, sollte auch auf die richtige Auswahl der Getränke achten. Hauptversorger der Kariesbakterien ist der Zucker. Zuckerhaltige Getränke löschen erwiesenermaßen nicht nur weniger den Durst, sondern fördern auch die explosionsartige Vermehrung der Kariesbakterien im Mund.

Vorsicht ist besonders geboten bei den sogenannten „Sportgetränken“.
Diese können zwar eine isotonische Wirkung haben, enthalten zudem aber leider auch oft sehr viel Zucker. Dies gilt auch für die sich immer weiter verbreitenden Sorten „Wasser mit Geschmack“.

Der beste Durstlöscher beim Sport ist und bleibt das Wasser. Wer nicht ganz auf Geschmack verzichten möchte, kann zu ungesüßten Roibusch- oder Kräutertees greifen. Gerade eisgekühlt schmecken diese nach oder während des Sports auch noch erfrischend.

Welches Kind hat sich beim Sport nicht schon einmal gestoßen oder ist gar gestürzt? Schutzausrüstungen beim Sport sind heutzutage selbstverständlich. So fährt so gut wie jedes Kind beim Fahrradfahren immer mit Helm und auch beim Inlineskaten sind Knie- und Ellenbogenschützer ganz normal. Warum schützen wir dann nicht auch unsere Zähne und die unserer Kinder vor möglichen Sportverletzungen?

Bis zu 39 % aller Zahn- und Mundverletzungen lassen sich auf sportliche Aktivitäten zurückzuführen! In etwa 80 % der Fälle werden die oberen Schneidezähne verletzt. Die Verletzungen führen häufig zum Verlust eines oder mehrerer Zähne.

Das Tragen eines Sportmundschutzes stellt daher eine wirkungsvolle und zugleich einfache Schutzmaßnahme zur Vorbeugung von Zahn-, Mund- und Kieferverletzungen dar. Neben der Schutzwirkung für die Zähne und der Mundschleimhaut wird gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung der Lippen, der Zunge, des Ober- und des Unterkiefers sowie der Kiefergelenke gesenkt.

Ein konfektionierter Mundschutz stellt dabei die günstigere Variante dar, durch eine fehlende Individualisierung ist der Sitz aber nicht optimal. Dies kann eine Beeinträchtigung der Atmung und Sprache nach sich ziehen. Was zur Folge hat, dass ein konfektionierter Mundschutz oft nicht getragen wird. Empfehlenswerter sind sogenannte 
halbindividuelle Varianten. Dies sind konfektionierte Schienen aus thermoplastischem Material, die in kochendem Wasser erwärmt und an die Zahnreihen des Benutzers individuell angepasst werden, während das Material noch verformbar ist. Nachteil hierbei: Diese Variante eignet sich nicht für Träger von Brackets oder festsitzendem Zahnersatz, da das Material sich bei der Anpassung dort unterhaken könnte. Außerdem erfordert es bei der Anpassung einige Fingerfertigkeit.

Die beste Lösung ist damit die Anfertigung eines individuellen Mundschutzes. Dafür werden in der Zahnarztpraxis oder kieferorthopädischen Praxis Abdrücke von den Zähnen genommen. Mit Hilfe daraus hergestellter Gipsmodellen wird dann ein passgenauer Sportmundschutz angefertigt. Dieser kann vom Zahnarzt oder Kieferorthopäden so gestaltet werden, dass sie trotz Wachstum, Zahnwechsel oder fester Zahnspangen ca. zwei Jahre lang genutzt werden können. Darüber hinaus sind viele verschiedene Farben und Motive möglich. Welche Variante man auch in Betracht zieht – bei Sportarten mit Verletzungs- und Sturzgefahr (Kampfsport, Basketball, Hockey, Fußball etc.) sollten Sie über einen Sportmundschutz nachdenken. 
Ihr (Kinder-)Zahnarzt:in oder Kie­ferorthopäde:in berät sie gerne.