BUNDESVERBANDES DER KINDERZAHNÄRZTE (BUKIZ E.V.) - Themen

Querputzen ist das A und O für die Bleibenden

Der Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ) setzt einen Schwerpunkt auf das frühzeitige Querputzen der bleibenden Backenzähne bei Kindergarten- und Grundschulkindern. Diese Technik wird in Skandinavien bereits mit Erfolg als Kariesschutz für die nachwachsenden Zähne propagiert.

Für die Kinderzahnärzte ist das Zahntagmotto „Zähneputzen macht Schule“ aber auch willkommener Anlass, um für die kontinuierliche zahnärztliche Prophylaxe zu werben, die noch vor dem ersten Zahn beginnen sollte. „Starke Kinder – Starke Zähne ein Leben lang“, ist der Leitgedanke der BuKiZ-Praxen.

Wenn die Bleibenden auftauchen

Im Alter von fünf bis sechs Jahren taucht in dem noch kleinen Kindermund jeweils hinter und unter dem Niveau des letzten Milchzahns der erste große bleibende Backenzahn oder „Schulzahn“ auf. Da kein Milchzahn dafür herausgefallen ist, halten viele Eltern diese neuen Zähne für Milchzähne. Da die natürliche Selbstreinigung während der Wachstumsphase sehr gering ist, ist das Putzen der tiefen Rillen der Kauflächen besonders wichtig. Teile der Kaufläche können noch vom Zahnfleisch überdeckt sein. Herkömmliches Zähneputzen reicht zur Reinigung der neuen Backenzähne nicht aus, da sie sich hinter den Milchzähnen verstecken. Hier sind Kinder und Eltern mit dem Querputzen gefordert.

Putzen im rechten Winkel

„Das Beste, was Sie tun können, um die neuen Backenzähne Ihrer Kinder sauber zu putzen und vor Karies zu schützen, ist, die Zahnbürste im rechten Winkel zur Zahnreihe vor und zurück zu bewegen“, empfiehlt BuKiZ-Präsidentin drs. Johanna Maria Kant. 

„ Sobald Sie die ersten Zahnspitzen der Schulzähne sehen, sollten Sie sich von Ihrem Zahnarzt das Querputzen zeigen lassen. Der Zahnarzt kann die neuen Zähne dann auch gleich mit einem Fluoridlack schützen.“

Die Oldenburger Kinderzahnärztin erinnert daran, dass bis zu 15 Prozent oder 70.000 Kleinkinder pro Geburtsjahrgang in Deutschland an schweren Zahnproblemen leiden, die zumeist auf eine falsche Putztechnik, aber auch auf zu häufige süße Ernährung, insbesondere auf den Dauerkonsum gesüßter Getränke zurück zu führen sind.

Zahnpflege beginnt noch vor dem ersten Zahn

Kant empfiehlt, von Geburt an den zahnlosen Kiefer der Kinder mit dem Finger oder einer weichen Babyzahnbürste sanft zu massieren. Babys sollten schon vor dem ersten Zahn mit der Zahnbürste vertraut gemacht werden: Lassen Sie Ihr Kind mit einer Zahnbürste spielen! Sehen Eltern das erste Zähnchen, steht der erste Zahnarztbesuch an. Jetzt geht es auch mit dem Putzen los – ab dem ersten Milchzahn morgens und abends. „Das dauert nur wenige Sekunden, ist aber notwendig, damit Ihr Baby von Anfang an mit blitzblank sauberen Zähnchen strahlen kann“, sagt Kant.

Lebenslang gesunde Zähne

„Unser Rezept für lebenslang gesunde Zähne lautet: Kinder sollen von Anfang an Spaß an der Zahnbürste haben und die KAIplus-Systematik täglich üben dürfen. Die Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta (500 ppm bis zum sechsten Geburtstag, danach >1000 ppm) wirklich von allen Seiten sauber putzen – einschließlich der wichtigen bleibenden Schulzähne – das können nur die Eltern. Erst wenn Kinder die flüssige Schreibschrift beherrschen, sind sie rein handmotorisch in der Lage, für ihre sauberen Zähne selbst zu sorgen“, fasst Kant zusammen. „Wir Kinderzahnärzte sorgen dafür, dass Kindern das Lachen nicht vergeht und haben viel Erfahrung darin, auch sehr ängstliche Kinder und Menschen mit Handicap zu behandeln.“